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Meine Lehrer

Braucht es heute noch einen spirituellen Lehrer oder einen geistigen Begleiter?
 

Ich habe schon viele Diskussionen darüber verfolgt, ob ein spiritueller oder geistiger Führer in der heutigen Zeit überhaupt noch gebraucht wird — oder ob das Modell von Meister und Schüler nicht längst überholt sei.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen:
Ich war an vielen Stellen meines Weges heilfroh, solche Lehrer an meiner Seite zu wissen.

Denn wer diesen inneren Weg im vollen Ernst geht, betritt früher oder später Räume des Bewusstseins, die völlig neu sind — und in denen bestimmte Erfahrungen einen regelrecht „übermannen“ können.

In solchen Momenten ist es unendlich wertvoll, einen erfahrenen Begleiter an seiner Seite zu haben.
Jemanden, der seriös weiß, was nun wichtig ist.
Der klar bleibt — mit sich selbst, mit der Situation, und mit dem, was er dem Schüler in genau diesem Moment sagt,
gerade dann, wenn dieser vielleicht sehr dünnhäutig oder verwirrt ist.

Darum:
Dank an alle, die auf diesem Weg an meiner Seite waren und sind!

Meine Lehrer

Swami Veetamohandanda

https://www.centre-vedantique.fr/

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Swami Veetamohananda, aufgenommen bei einer Konferenz in Zinal 2011. Foto: Ji‑Elle, Lizenz: CC BY‑SA 3.0.

"Be strong Martin - only the strongeone can realise the Atman!" 

Er war der Erste, der mir das Numinose nicht erklärte,
sondern es ausstrahlte – und mich allein durch seine Präsenz sofort davon überzeugte, dass es da noch etwas geben muss:


"etwas mir Unbekanntes, etwas ganz anderes".

​

Die erste Begegnung mit ihm – ich war 19 Jahre alt –
rief eine Resonanz in mir hervor, die mich in der Tiefe erschütterte.
Von da an war mein Weg nicht mehr umkehrbar.
Dort begann mein innerer Weg –
auch wenn ich das damals so noch nicht wusste, oder in Worten ausdrücken konnte, vielleicht aber schon ahnte ...



Swami Veetamohandanda war ein Mönch des Ramakrishna-Ordens, der besonders in Europa, vor allem in Frankreich, als spiritueller Lehrer und Brückenbauer zwischen Ost und West gewirkt hat. Geboren in Indien, trat er in jungen Jahren dem Ramakrishna-Orden bei und erhielt seine Ausbildung in der vedantischen Philosophie, Meditation und der Praxis des selbstlosen Dienstes. Als Schüler von Swami Madhavananda – einem der Präsidenten des Ordens – wurde er tief in die spirituelle Disziplin und das Studium der Schriften eingeführt.

In den 1970er-Jahren wurde Swami Veetamohandanda nach Paris entsandt, um das Vedanta-Zentrum zu leiten. Dort lebte und wirkte er über drei Jahrzehnte. Mit seinem sanften Wesen, seiner tiefen Weisheit und seinem Humor wurde er für viele Menschen in Europa ein spiritueller Wegweiser. Er war bekannt für seine Fähigkeit, komplexe spirituelle Konzepte einfach und lebendig zu vermitteln und zugleich tief verwurzelt in der traditionellen vedantischen Praxis zu bleiben.

​

Swami Veetamohandanda war für mich mehr als ein Lehrer – er war eine Verkörperung von innerem Frieden, Weisheit und Mitgefühl. Ich erinnere mich noch gut an unsere ersten Begegnungen im Vedanta-Zentrum in Paris:
Da war dieser ältere indische Mönch mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, ruhiger Stimme und einem durchdringenden Blick, der gleichzeitig prüfte und umarmte. Eine Ausstrahlung um ihn, die ich so noch nie erlebt hatte bei einem Menschen. 

 

In seinen Vorträgen war er klar, strukturiert und doch nie dogmatisch. Er konnte aus den Upanishaden, der Bhagavad Gita oder den Evangelien zitieren – immer mit dem Ziel, das Gemeinsame, das Verbindende hervorzuheben. Besonders berührte mich seine persönliche Art:
Nach einem Vortrag war er stets bereit für Gespräche, Fragen oder einfach stilles Zuhören. Er war da – nicht nur körperlich, sondern mit vollem Herzen.

 

Was ich von ihm gelernt habe, war weniger eine Lehre in Worten als in Haltung: Geduld, Humor, Tiefgang, Disziplin und das stille Wissen, dass das was man das " Göttliche" nennt, vielleicht doch gar nicht so weit weg ist, wie ich zuvor immer glaubte... 

​

Swami Veetamohandandas Lehren fußten auf den zentralen Prinzipien des Vedanta, vor allem des Advaita Vedanta – der Nicht-Dualität. Zu seinen zentralen Aussagen gehörten:

 

  • "Du bist das Selbst" – Er betonte immer wieder die innewohnende Göttlichkeit des Menschen und die Illusion der Trennung. Das Selbst (Atman) ist eins mit dem Absoluten (Brahman).
     

  • Selbsterkenntnis als Weg zur Befreiung – Die wahre Freiheit liegt in der Erkenntnis unserer wahren Natur. Alles andere – Besitz, Ruhm, äußere Religion – ist sekundär.
     

  • Einheit aller Religionen – Wie es in der Ramakrishna-Tradition üblich ist, betonte auch er, dass alle authentischen spirituellen Wege letztlich zum gleichen Ziel führen.
     

  • Dienen als geistige Praxis – Swami Veetamohandanda war ein praktischer Mensch. Für ihn war der Alltag spirituell: Kochen, Zuhören, Helfen – das alles konnte zur Meditation werden.
     

  • Disziplin und Hingabe – Ohne regelmäßige Praxis, ohne innere Reinigung und ohne Hingabe an das Göttliche bleibt Spiritualität oberflächlich. Seine eigene Praxis war Beispiel genug.

    In großer Dankbarkeit lieber Swami <3 

Zen-Meisterin
Doris Zölls  

Myôen‑an

https://www.alltagszen.de/

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"Du must hinter das Leiden dieser Welt schauen Martin!" 

Meine Zen-Meisterin – sie begleitet mich seit 2016 bis heute
in stiller Klarheit durch die Tiefe der Übung.

Ihre Präsenz, ihre Worte – besonders in den Einzelgesprächen der Sesshins –
führten mich immer wieder durch die Form hindurch
bis an die Grenze des Formlosen.

 

Unaufgeregt.
Radikal.
Echt.

Mit großem Herz und Geduld.
Inmitten von Zeit und Raum – und doch jenseits von beidem.


Danke Doris, für Deine gütige, klare Hilfe und Wegbegleitung! 


Doris Zölls, geboren 1954 in Burghausen, ist eine deutsche evangelische Theologin, Autorin und Zen-Meisterin – bekannt unter ihrem Dharma-Namen Myôen‑an. Sie bildet eine Brücke zwischen christlicher Theologie und Zen-Buddhismus.

 

  • Studium der evangelischen Theologie in München; tätig als Gemeindepfarrerin und Schulpfarrerin.
     

  • Ab 1986 Zen-Übung in der Sanbô-Zen-Schule bei Lehrern wie Willigis Jäger, Kubota Ji’un Roshi und Yamada Ryoun Roshi.
     

  • 2000: Ernennung zur Assistant Teacher; 2003 erhielt sie den Dharma-Namen Myôen‑an und wurde Zenlehrerin (Zen-kyôshi).
     

  • 2010 (bzw. 2012 laut anderen Quellen) übertrug ihr Willigis Jäger die Zen-Linie „Leere Wolke“, welche zur Linji-Schule des Bailin-Tempels in China gehört. Sie leitet diese Linie gemeinsam mit vier anderen Meister:innen.
     

  • Von 2003 bis 2020 war sie spirituelle Leiterin und Beirätin am Benediktushof in Holzkirchen (Unterfranken).

Prof. Dr. Karlfried Graf Dürckheim 

"Verankerung in der Erde, in der Weltoffenheit zum Himmel,
dem Überweltlichen" 
KGD

Mein Meister im Geiste – dem ich zum ersten Mal nach einem Sesshin bei Doris Zölls begegnete,
im Bücherregal der Bibliothek des Benediktushofes in Holzkirchen.

​

Dort fiel mir ein kleines Buch in die Hände:
„Die wunderbare Katze“ – auf dem Cover eine zarte Tuschmalerei eines Zen-Meisters mit einer kleinen Katze.
Ich nahm es mit – nicht für mich, sondern als Geschenk für meine damalige Partnerin,weil ich dachte, es würde ihr gefallen.
Was nur mäßig der Fall war.

 

Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste:

Dieses Buch sollte zu einem Pfeiler meines Lebens werden.
Eine Zeitenwende. Ein innerer Ruf, der mich bis ins Mark traf.

 

Seine Worte – still, schlicht, durchdrungen –
waren wie Tropfen reiner Wahrheit,
zeitlos, direkt, und doch voller Milde.

So begann eine lange und sehr intensive Auseinandersetzung mit seinem Werk.
Ich las – und übte.
Ich forschte – und integrierte.

Nicht als Theorie, sondern als alltägliche Praxis. Bis heute.

 

Er spricht durch seine Bücher zu mir wie ein innerer Lehrer.
Er hat mir das innere Erleben verständlich gemacht –
psychologisch, philosophisch, und als geistige Vollzugsform.
Er verbindet die Weisheit des Westens mit der des Ostens
– für mich wie kein Zweiter – auf einzigartige Weise.

Er holte mich in meinem Herzen ab,
als ich – beschwingt von meinem ersten Sesshin – nach Hause fuhr und las:

 

„Wenn der Mensch wirklich nach dem Meister fragt,
ist er schon zum suchenden Schüler geworden.
Ab da ist er ein Wanderer an jener Grenze,
an der die andere Dimension erfahrbar wird.“

Hypnagoges Atmen
Freiraum-Institut 
Jörg Fuhrmann 


https://freiraum-institut.ch/

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"Und der Baum ist immer noch grün Martin!" 

Jörg Fuhrmann
 

war für mich ein Türöffner in einen Erfahrungsraum, der nicht nur das psychische, sondern auch das transpersonale Feld umfasst. In der transpersonalen Prozessarbeit eröffnete er mir einen Zugang zum Unbewussten, der nicht theoretisch blieb, sondern sich im eigenen Leib, im Atem, in inneren Bildern und symbolhaften Begegnungen ausdrückte.
 

Gemeinsam mit einer intensiven Ausbildungsgruppe durchlebten wir tiefgreifende Prozesse – nicht als Technik, sondern als lebendige Einweihung in das, was größer ist als das Ich. Was wir damals in seinem "Keller" erlebten, wirkt bis heute nach. Wir sind bis heute als Gruppe im Herzen verbunden, durch das was wir gemeinsam erlebt haben.
Es verbindet uns in einem stillen, liebevollen Feld innerer Weggemeinschaft.

 

Einen zentralen Bestandteil dieser Arbeit bildet das hypnagoge Atmen, das Jörg auf Basis seiner jahrelangen Erfahrung mit dem holotropen Atmen nach Stanislav Grof entwickelte. Als direkter Schüler Grofs und Begleiter unzähliger Atemsessions fand er einen sanfteren, aber ebenso tief wirksamen Zugang: das hypnagoge Atmen.
 

Diese Methode vereint die Kraft des Atems mit Trance-induzierenden Licht- und Klangimpulsen – nicht zur Überwältigung, sondern zur behutsamen Öffnung innerer Erfahrungsräume. Der Organismus darf dabei nicht nur regulieren, sondern erinnern: an die eigene Tiefe, an innere Bilder, an Blockaden, die erlöst werden wollen, und an den Seelenraum, der oft verschüttet liegt unter Alltagsstruktur.
 

Studien zeigen Effekte auf:

  • Vagusaktivierung & parasympathische Regulation

  • Erhöhte Serotonin- und Melatoninbildung

  • Zustände tiefer Entspannung bei gleichzeitiger Klarheit

  • Innere Bilder, Farben, archetypische Muster

  • Zugang zu verschütteten Emotionen, Erinnerungen, intuitivem Wissen
     

Das hypnagoge Atmen steht damit in einer Tradition spiritueller, kontemplativer Erfahrungsüberlieferung, die mit modernen Erkenntnissen der Neurowissenschaft, Atemarbeit und Psychotraumatologie verwoben ist.

Es ist ein Weg für jene, die die Tür öffnen möchten – zur Seele, zum Licht, zur eigenen Tiefe. Und darüber hinaus.

 

Begründer der Hypnagogen Atemarbeit & transpersonaler Therapeut
 

Jörg Fuhrmann ist ein weit gereister, tief forschender und ganzheitlich geerdeter Therapeut.
Er hat über 25 Jahre lang Lehrer, Schamanen, Wissenschaftler und spirituelle Wegbegleiter auf der ganzen Welt aufgesucht – darunter Willigis Jäger, Stanislav Grof, Claudio Naranjo, Peter Levine, Stephen Gilligan, Stanley Rosenberg und Wim Hof.

Sein Zugang ist vielschichtig und undogmatisch:
Verkörperung, Atem, Nervensystem, Bewusstsein und spirituelle Erfahrung fließen in seiner Arbeit zusammen – immer mit einem Blick auf das Ganze, das Persönliche wie das Überpersönliche.

Seine Methode des hypnagogen Atmens, die aus dem holotropen Atmen weiterentwickelt wurde, ist Ausdruck dieser Verbindung: sanft, tief wirksam, frei von Dogma, offen für das, was sich zeigen will.

Jörg ist Leiter des freiraum-Instituts in der Schweiz, Ausbilder, Autor, Redner und Begleiter auf Zeit.

Ihn und mich verbindet auch der gedrehte Wanderstock - er als "Fuhrmann" und ich zu Land als alter Wandergeselle. 

Er versteht Therapie nicht als Reparatur, sondern als Einladung, sich selbst in einer größeren Tiefe zu erinnern – körperlich, seelisch, geistig.

Seine Arbeit wirkt durch viele Menschen weiter – auch in mir.

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Eine schöne Metapher für das Verhältnis von Meister und Schüler,
die auch im Zen häufig verwendet wird, ist die der Bergbesteigung und des Bergführers.

 

Der Schüler ahnt den Gipfel des Berges, aber vom Tal aus kann er ihn nicht sehen.
Er hört, dass es seit jeher Bergführer gibt, die diesen Weg kennen — die selbst schon oben standen.

 

Ramakrishna, der indische Heilige, sagte dazu:

„Ist ein Mensch in diesem Zustand — vom Leid der Welt geplagt und aufrichtig auf der Suche — wird die Sehnsucht nach einem Meister so groß, dass er es kaum mehr aushält. Dann muss er nicht nach dem Begleiter suchen — dieser wird ihn finden.“
 

„Der Weg ist ein schwerer Weg“, sagt Karlfried Graf Dürckheim.

Selbst unter wissender Begleitung muss der Mensch die Schritte allein gehen.

Niemand kann es für ihn tun — und alles beginnt mit dem ersten Schritt.

Der Weg ist unberechenbar. Der Wanderer weiß nicht, was er finden wird.
Er steigt steil hinauf, muss achtgeben, nicht abzustürzen.
Er sieht ergreifende Ausblicke, an denen er am liebsten verweilen würde,
an denen er rasten und bleiben möchte —
und dann erinnert ihn die mahnende Stimme des Meisters daran, dass er davon loslassen muss, um den Gipfel zu erreichen.

 

Dichte Nebel können ihn zeitweilig einhüllen, alles verdecken — auch den Meister.
Dann erscheint der felsige Pfad wie eine endlose, dunkle Wüste.
Doch wenn der Nebel sich lichtet, bricht die helle Sonne durch — sie umarmt ihn erneut.

Schritt für Schritt geht er weiter, dem Gipfel entgegen.
In allen mystischen Traditionen wird dieser verschieden benannt:
Samadhi, Satori, Unio Mystica — und andere Begriffe, die die Erfahrung des Gipfels bei klarer Sicht beschreiben — und die Aussicht, die sich von dort auftut.

 

Doch eines bleibt:
Sich im Aufstieg zum Gipfel zu üben und gleichzeitig den Forderungen im Tal — dem Alltäglichen — gerecht zu werden:
Diese schwierige Aufgabe begegnet jedem, der sich ernsthaft auf einen solchen Weg einlässt.

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